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Der Lernprozess und seine Tücken

Wie Automatismen und Gewohnheiten unser Leben beeinflussen.

Wer schon einmal versucht hat, sich von einer Gewohnheit zu lösen, weiss wahrscheinlich, wie mühsam das sein kann. Noch schwieriger wird es, einen Automatismus in seinem Ablauf zu unterbrechen. Es ist das Wesen von Automatismen, dass sie ohne bewusstes Zutun funktionieren. Darum merken wir kaum, welche Programme unser Gehirn abspielt.

Das kann in gewissen Fällen sogar lebensrettend sein. Die meisten Automatismen sind erwünscht und erleichtern uns den Alltag. Allerdings gibt es auch Programme, die andauernd ablaufen und unerwünschte Resultate bringen welche uns mit der Zeit ziemlich einschränken können.

Ist es möglich, dass solche automatischen Vorgänge positiv abgeändert werden können?

Meine Antwort darauf ist: „Ja!“

Als erstes müssen wir die Beziehung zu unserem Gehirn klären. Wer steuert wen? Bin ich Chef oder bestimmt mein Gehirn über mich? Was ist die Aufgabe des Gehirns? Wer ist verantwortlich für den Inhalt?

Nun, aus meiner Sicht ist es wichtig, dass ich als bewusster Mensch darüber bestimme, mit welchen Inhalten ich mein Gehirn „füttere“. Ich bin also Chef und somit verantwortlich für die Aufträge an mein Gehirn. Dieses soll mir als treuer Diener mein Leben so leicht wie möglich machen, indem es wiederkehrende Anforderungen automatisiert und selbständig ausführt.

Hätten wir kein Gehirn mit diesen Fähigkeiten, wäre das alltägliche Leben ausserordentlich mühsam. Am Krankheitsbild von Alzheimer kann man sehr gut nachvollziehen, was das bedeutet.

Wie funktioniert eine gute Zusammenarbeit? Das Gehirn, mein Diener sorgt mit höchster Präzision dafür, dass alles, was ich lerne und übe mit der Zeit automatisch abrufbar ist. Er betrachtet alle Aspekte meines Lebens, mit denen ich mich beschäftige als Aufträge, die nötigen Strukturen dafür bereit zu stellen. Mein Diener entscheidet nicht, ob das gut oder schlecht ist. Er führt einfach aus und nimmt an, dass der Chef - also ich - das so will, also ist das ein Auftrag! 

Wie läuft so ein Lernprozess ab? Nehmen wir als Beispiel das Autofahren. Wenn du das erste Mal hinter dem Lenkrad sitzt, brauchst du einen anderen Menschen, der dir zeigt, wie du vorgehen musst. Dann machst du das so gut es geht nach. Natürlich bist du langsam und machst Fehler. Mit zunehmender Übung automatisieren sich einige Abläufe. Je öfter du fährst, umso routinierter wirst du. Nach einiger Zeit kannst du dich auch in neuen Verkehrssituationen auf deine Automatismen verlassen. Das geht alles gut, bis du in ein Land kommst, in welchem auf der anderen Strassenseite gefahren wird.

Spätestens jetzt erlebst du, wie stark Automatismen sind. Je nach dem, wie cool du selbst in dieser Situation bist, kann dein Diener die neuen Erfahrungen in die bestehenden Automatismen einbauen. Das braucht seine Zeit und vor allem dein waches Bewusstsein, bis du die Situation elegant bewältigen kannst.

Weniger schnell oder gar kontraproduktiv verläuft es, wenn blockierende Emotionen, etwa Angst, dazu kommen. Jede Strassenkreuzung wird dann zu einem  gewaltigen Hindernis, weil du dich davor fürchtest und innere Bilder von Zusammenstössen phantasierst. Meistens geht es dann ja trotzdem gut. Dein Lernprozess und damit der Automatismus wird jedoch lange Zeit mit dieser emotionalen Blockade verbunden bleiben.

An diesem Beispiel kannst du die Problematik erkennen. Solche, mit blockierenden Energien verbundenen Lernprozesse, rauben dir Energie und schränken dich ein. Viele Menschen versuchen derartige Themen mit dem Verstand zu lösen. Das ist von vornherein zum Scheitern verurteilt. Das Schlimmste daran ist, dass man nach einigen erfolglosen Anläufen zu der Erkenntnis kommt: „Das kann ich nicht“ und gibt sich der Ohnmacht hin.

Wenn du aber nicht ohnmächtig sein willst, was dann?

Die Lösung kann nur über das übergeordnete Bewusstsein kommen und muss unbedingt die emotionale Ebene mit einbeziehen. Du als Chef musst deinem Diener (Gehirn) helfen die nützlichen Automatismen von den belastenden, blockierenden Emotionen zu befreien. Die Neurographik ist für mich das derzeit beste Werkzeug um dies zu erreichen.

Das Thema wird durch die sogenannte „Entladung“ zu Papier gebracht. Was jetzt auf dem Papier zu sehen ist, umfasst die Gehirnstruktur und die damit verbundenen Emotionen. Durch das Neurographieren wird der Automatismus „gesäubert“ und die blockierten emotionalen Energien befreit.

Es gibt Themen die sind mit einer einzigen Zeichnung bereits erledigt. Andere Themen brauchen mehrere Zeichnungen. Interessant ist, dass man ziemlich genau spürt was es braucht. Das Leben selbst gibt dann Feedback indem man die entsprechenden Situationen auf andere Art erlebt.

 

Jeder ist seines Glückes Schmid.

Mit der Neurographik kann diese Weisheit ganz konkret und elegant umgesetzt werden.

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